Grenzen der Osteopathie

An ihre Grenzen gelangt die Osteopathie in akuten, lebensbedrohlichen Notfallsituationen
(z.B. bei Schlaganfall, Herzinfarkt) und bei schweren Erkrankungen, wie Tumorerkrankungen.

Infektionen, wie z.B. bakteriell bedingte Entzündungen von Organen, sollten nicht osteopathisch behandelt werden. Ebenso gehören Unfälle, offene Wunden, Knochenbrüche, Verbrennungen und andere akute Verletzungen, psychische Probleme und seelische Erkrankungen unbedingt in die Hand eines Schulmediziners. Zu einem späteren Zeitpunkt kann die Osteopathie als Anschlussbehandlung jedoch unterstützend begleiten. Strukturelle Schäden des Körpers (kaputte Bandscheiben, Arthrose o.ä.), kann die Osteopathie nicht beheben. Aber sie versucht dem Körper wieder größtmögliche Bewegung zu ermöglichen und ihm so wieder die Kompensationsfähigkeit zurückzugeben.

So erkannte William Garner Sutherland (1873 - 1954), ein Student Stills, dass es an den Schädelknochen gelenkige Verbindungen gibt und entwickelte das Konzept der "craniosakralen" Osteopathie. Diese besteht aus den Membranen und der cerebrospinalen Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben und erstreckt sich von den Knochen des Schädels, Gesichts und Mundes (cranialer Anteil) bis zu den Knochen des Beckens (sacraler Anteil).

Im Jahr 1917 kam die Osteopathie durch Dr. John Martin Littlejohn nach England. Hier gründete er die erste europäische Schule, die "British School of Osteopathy", die bis heute existiert. Von dort erreichte die Osteopathie in den fünfziger Jahren auch Frankreich und Deutschland. 1980 beschäftigten sich die französischen Osteopathen Jean-Pierre Barral und Jacques Weischenck ausführlich mit den inneren Organen und wie diese osteopathisch untersucht und behandelt werden können. Auch wenn die Osteopathie in Deutschland eine noch junge Therapiemethode darstellt, ist die Osteopathie demnach kein neues, sondern ein ganzheitliches Verfahren auf einem soliden Fundament.